Computerlogbuch der Republic: 16. Abenteuer

Titel noch nicht festgelegt.

Meister war Alex.

Spieldatum: Sa, 24.07.2004, 16:35 - 23:16.

Der neue Mitspieler Marcus spielt den neuen Chefingenieur Philippe Duval, einen Halb-Deltaner. Damit ersetzt er als Spieler Katja, die schon zu den letzten Abenteuern vor der langen Pause nicht mehr erschienen ist. Ansonsten bleibt die Spielerbesatzung wie gehabt, wir verwenden aber nicht mehr das GURPS-System, sondern das von Decipher, da es ein vernünftiges Kampfsystem mitbringt, das wir aber nach den Erfahrungen dieses Abenteuers noch etwas überarbeiten müssen.

Außerdem nutzen wir jetzt als hauptsächliche Datierung wieder den Gregorianischen Kalender, da die Sternzeit bei Classic doch arg durcheinander geht.

Die U.S.S. Republic befindet auf Starbase 12, um sich nach der Entdeckung der Sternkarte (15. Abenteuer) auf die Admiral Komack abgetrotzte Erforschungsmission zu machen. Mit dem neuen Chefingenieur Philippe Duval gibt es deutliche Eingewöhnungsschwierigkeiten. Kurz vor Erreichen unbekannten Raumgebiets entdecken wir zwei klingonische K7-Kreuzer (K't'inga-Klasse), die unsere Außenstation 1 eingenommen haben. Das läßt sich Captain Tyron natürlich nicht bieten...


»Computerlogbuch der Republic Nummer Eins, Captain Tyron, Sternzeit 4145,3, 07.06.2267. Die Vorbereitungen für unsere Forschungsmission sind zu 80% abgeschlossen. Dabei ist es mir gelungen, dem Instandsetzungsteam eine neue Schiffsplakette abzuschwatzen, auch wenn der Werftchef meint, das Schiffsmotto habe darauf nichts zu suchen. Außerdem wurden unsere Sensoren und die Navigationsphalanx verbessert und alle anderen Schiffseinrichtungen runderneuert. Damit sind wir für eine mehrjährige Mission in bislang unbekannte Raumgebiete bestens gerüstet.«

Hier das Bild der Dedication Plaque von Rainer einfügen

»Captain, Admiral Komack möchte Sie sprechen.«
»Danke, Lieutenant Todd, stellen Sie ihn bitte in meine Kabine durch.«
*klick*
»Captain Tyron. Na, wie gehen die Arbeiten voran?«
»Sehr gut, Sir! Ich bin außerordentlich zufrieden mit den Leistungen meiner Crew und Ihrer Werftteams.«
»Das freut mich zu hören. Wie lange werden Sie noch brauchen, um abflugbereit zu sein?«
»Noch etwa einen Tag, Sir.«
»Oh, dann haben Ihre Leute wirklich hervorragende Arbeit geleistet! Ich möchte Sie übrigens bitten, zu mir ins Büro zu kommen, ich muß etwas mit Ihnen besprechen.«
»Ich mache mich gleich auf den Weg, Sir.«

Etwas mißmutig begab sich Captain Tyron mit dem Turbolift zur Andockschleuse 3, um dort auf Starbase 12 zu wechseln, überlegte es sich aber anders und ging stattdessen zu einer Kommunikatorstation.
»Tyron an Hinkley!«
»Hinkley hier, Sir!«
»Ich habe gerade mit Admiral Komack gesprochen und ihm gesagt, wir bräuchten noch einen Tag, um abflugbereit zu sein. Wie lange brauchen wir wirklich?«
»Fünf Tage, Sir.« Hinkleys Stimme hatte einen besorgten Unterton angenommen.
»Machen Sie es in drei!«
»Aber...«
*klick* Tyron hatte die Verbindung unterbrochen. Sichtlich besserer Laune begab er sich nun durch die Andockschleuse und machte sich auf den Weg zu Admiral Komacks Büro.

*klopf* *klopf*
»Herein!«
*sch...*
»Guten Tag, Admiral. Oh, Sie haben neue Türen?«
»Jaja, die Mechanik wurde verbessert oder sowas.«
Außer dem Admiral war noch ein glatzköpfiger Mann im Büro anwesend.
»Sir, ich fürchte, wir werden doch noch drei Tage benötigen, bis wir abflugbereit sind.«
Komack sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Der Kommandant des Instandsetzungstrupps sprach von fünf Tagen. Aber das ist nicht der Grund, aus dem ich Sie hergebeten habe. Ich muß Ihnen leider mitteilen, daß es kurzfristig zu einer Änderung in Ihrer Besatzung gekommen ist. Lieutenant T'Kel muß aufgrund neuer Entwicklungen sofort nach Vulkan zurückkehren, mehr kann ich dazu nicht sagen. Sie wird daher nicht wieder auf die Republic kommen.
Als Ersatz für Ihren Chefingenieur habe ich Lieutenant Philippe Duval für Sie. Er ist der beste Ingenieur, den ich für Sie finden konnte.
Darf ich vorstellen: Captain Tyron von der Republic, Lieutenant Duval, Ihr neuer Chefingenieur.«
»Sehr erfreut, Captain!« Der glatzköpfige Mann sprach mit einem deutlichen französischem Akzent.
Tyron wirkte eher entsetzt. Zuvor hatte er der dritten Person im Raum keine Aufmerksamkeit geschenkt, nun aber fiel ihm die besondere Ausstrahlung von Lieutenant Duval auf, außerdem bemerkte er, daß der junge Mann nicht nur eine Glatze hatte, sondern im Gesicht offenbar völlig haarlos war. Ein entsetzlicher Verdacht keimte im Captain.

Captain Tyron ging in Begleitung von Lieutenant Duval zurück auf die Republic. Nach Passieren der Andockschleuse brach der Captain das Schweigen.
»Gestatten Sie eine Frage.«
»Natürlisch!«
»Ich habe noch nie einen Deltaner mit französischem Akzent gesehen.«
»Das ist keine Frage, sondern eine Feststellung.«
Konsterniert schritt der Captain weiter, sagte aber nichts.
Nach einer Weile fragte Duval: »Sollten Sie nischt der Crü sagen, das isch neuer Chefingenieur bin?«
Das verschlug Tyron die Sprache. Er stampfte weiter und hieb auf den Knopf der nächsten Kommunikatorstation.
»Tyron an Hinkley. Kommen Sie sofort zu mir, Deck Dreizehn, Sektion Gamma Drei.«
Der Captain ließ die Taste genauso abrupt wieder los und marschierte übellaunig in Richtung des nächsten Turbolifts. Duval folgte dem Captain verwundert.
Nach einer Weile kam ihnen Hinkley entgegen.
»Ja, Captain?«
»Das ist Lieutenant Duval. Er ist der neue Anwärter auf den Posten des Schiffskomikers.«
»Aber das bin doch ich!«
»Eben!« Damit ließ der Captain die beiden stehen und ging in den Turbolift.
Betretene Stille.
»Was immer Sie gerade gesagt oder getan haben, tun Sie es nie wieder!« seufzte Commander Hinkley schließlich.
»Isch bin mir keines Fehlers bewußt!«
»Das mag sein. Unser Captain läßt seinen Offizieren eine Menge durchgehen, aber er erwartet die Einhaltung gewisser Grenzen. Wenn Sie sich nicht daran halten, bedeutet es das Todesurteil für Sie.«
»Isch werde mich bemühen, den Erwartungen gerecht zu werden.«
»Gut. Ich schlage vor, ich zeige Ihnen das Schiff.«

Captain Tyron hatte es sich im Kommandosessel bequem gemacht und versuchte sich zu entspannen. Der Brückencrew war die schlechte Laune des Captains nicht entgangen, sie bemühte sich daher, ihn nicht zu stören. Das war nicht weiter schwierig, schließlich hatten alle mehr als genug zu tun, um die Arbeit von fünf Tagen in nur dreien zu schaffen. Die Brücke strahlte daher eine Atmosphäre professioneller Hektik aus, in der sich die Laune des Captains zu bessern begann.
Steuermann und Navigator Lieutenant Sh˜ugâl war mit einem Techniker der Starbase halb in den Eingeweiden der Navigationskonsole verschwunden. Er hatte darauf bestanden, den Einbau und die Verschaltung des neuen Navigationssystems und der teilweise erneuerten Navigationssensoren selbst zu leiten - »Wenn es darauf ankommt, muß ich imstande sein, alles selbst zu reparieren, also muß ich wissen, wie es verkabel ist!« Seine hin- und herzuckenden Fühler, mit denen er einzelne Bauteile genauer untersuchte, irritierten den menschlichen Techniker sichtlich. Der andorianische Offizier hatte beschlossen, dies zu ignorieren - auf die Informationen, die ihm die Sinne seiner Fühler lieferten, wollte er nicht verzichten, und zu einer Erklärung eben dieser fehlte ihm zur Zeit die Geduld.
*SCH!(quietsch)*
*trap* *trap*
*SCH!(quietsch)*
»So, da wären wir. Captain Tyron kennen Sie ja schon. Dort ist Ihre Station, wenn Sie auf der Brücke sind. Auf der anderen Seite unser Kommunikationsoffiziert Lieutenant Jane Todd.«
Hinkley bemerkte, daß Todd den neuen Chefingenieur hingerissen anstarrte. Als ihm auffiel, daß auch der Captain diese Tatsache mit finsterer Aufmerksamkeit bedachte, sprach er schnell weiter.
»In der Navigationskonsole sehen Sie unseren andorianischen Steuermann Lieutenant Sh˜ugâl«, die Fühler wippen einmal zur Begrüßung, »und einen Techniker, und da sitzt Lieutenant Syrex, unser Sicherheits- und taktischer Offizier.
Es tut mir leid, daß Ihre Kollegen Sie momentan nicht begrüßen können, aber wie bereiten gerade das Schiff für eine langfristige Mission aus, und um im Zeitplan des Captains zu bleiben,« leichtes Stirnrunzeln bei Tyron, »müssen wir die Arbeit von fünf Tagen in nur drei schaffen.«
»Ach, so sieht das aus, wenn die mal arbeiten!«
Totenstille.
Dem Captain und dem ersten Offizier veschlug es die Sprache. Lieutenant Todd wurde aus ihrem anbetungsvollen Starren gerissen. Syrex bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen. Sh˜ugâls Fühler richteten sich reflexartig auf Duval, seine rechte Hand griff an seine Seite, fand dort aber keinen Rh˜in-Dolch vor, sondern nur den Stoff seiner Uniform. Der Andorianer bekam sich sofort wieder in Gewalt und verschwand mit dem Kopf in der Navigationskonsole. Nur ein Fühler ragte so eben noch hervor und blieb starr auf den neuen Chefingenieur gerichtet.
Hinkley fing sich als erster wieder, während Tyrons Gesicht noch damit beschäftigt war rot anzulaufen.
»Ich stelle Sie jetzt noch dem Doktor vor, dann zeige ich Ihnen den Maschinenraum, denn Sie werden die nächsten Tage viel zu tun haben!«
Sprachs und schob Duval schnellstens in den Turbolift.

In der Krankenstation herrschte blankes Chaos, ein wildes Herumgerenne, das aber von einer autoritären Stimme gekonnt dirigiert wurde.
Hinkley blieb sicherheitshalber vor der offenen Tür stehen.
»Doc, ich möchte Ihnen jemand vorstellen!«
»Moment! - Schön liegenbleiben!«
Eine zierliche Frau, der man die Chaosdirigentenstimme nicht zutrauen würde, kam aus der Krankenstation.
»Doktor Greenlake, ich möchte Ihnen Lieutenant Philippe Duval vorstellen, unseren neuen Chefingenieur.«
»Hallo Mr. Duval! Ich habe mich schon mit Ihrer Physiologie vertraut gemacht. Eine hübsche Kombination haben Sie da!«

[...]

Das Abenteuer wird fortgesetzt: 17. Abenteuer


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Inhaltsverzeichnis des Computerlogbuchs der U.S.S. Republic Inhaltsverzeichnis des Computerlogbuchs der U.S.S. Republic
Erstellt am Mio, den 28.07.2004 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Mio, den 01.08.2007 um 23:35.