Meister war Alex.
Spieldatum: So, 09.07.2000, 14:38 - 19:24.
Katja hat am Spiel nicht teilgenommen, ihr Freund war wichtiger...
Die Landegruppe der Republic wurde von den Klingonen entwaffnet und gefangengenommen. Zehn Klingonen und zwei Danurianer führten sie durch den Gang, durch den sie gekommen waren, zurück. Captain Tyron und Lieutenant Syrex gingen voran, Dr. Greenlake und Lieutenant Shugal folgten, danach kamen Lieutenant T'Kel und ein Sicherheitsmann, und die beiden restlichen Sicherheitsleute bildeten den Schluß, alle gut von den Klingonen bewacht. Diesmal nahm die Gruppe nicht die Abzweigung zur Höhle mit dem Schiff, sondern wurde geradeaus geführt. Die Föderationsoffiziere waren überrascht, als dieser Gang nicht etwa in die Tiefe, sondern in die Höhe führte. Nach einigen Minuten erreichten sie die Haupthöhle mit der danurianischen Stadt.
Die große Höhle mit der Stadt war gigantisch, ungleich größer als die Offiziere erwartet hatten. Der Boden war verhältnismäßig eben, naturbelassen und von einer riesigen Kuppel überkrönt. Der Innenbereichder Höhle war frei, während sich am Rand der Kuppel die in den Fels gehauenen Behausungen bis in große Höhen hinaufzogen, mit vielen in den Fels gehauenen Treppen und Aufgängen verbunden. Das Panorama war atemberaubend. In der Kuppelwand befanden sich viele Danurianer, die sich von Statur und Bekleidung ähnelten, es handelte sich also um eine homogene Gruppe.
In der Mitte der Höhle befand sich ein riesiger Stalagmit, an und in den ein sehr fein gearbeitetes Haus gebaut worden war. Es war deutlich luxuriöser ausgestattet als die Häuser am Rand der Höhle und hatte eine fast altarmäßige Ausstrahlung. Die Offiziere der Republic hielten es gleich für das Rathaus oder Regierungsgebäude der Stadt. Vor dem Rathaus standen drei besonders prächtig gekleidete Danurianer, die gerade einen ruhigen, angeregten Meinungsaustausch abhielten. Die Föderationsoffiziere wurden direkt zu diesen drei Danurianern geführt.
»Captain, wie sollen wir vorgehen? Möchten Sie als Captain die Gespräche führen, oder soll ich als Föderationsbotschafter und Nichtmensch das übernehmen?« fragte Lieutenant Shugâl.
»Ich übernehme erst einmal die Fragen, wenn wir mit den Verhandlungen zum Abschluß kommen, werde ich an Sie übergeben«, antwortete Tyron.
Die Dreiergruppe, zu der die Gefangenen geführt wurden, bestand aus zwi Frauen und einem Mann. Die jüngere Frau war etwa 30 Jahre alt, trug einen einfachen grünen Overall und hatte kurzes blondes Haar. Wie bei allen Danurianern war auch ihr Gesicht weiß geschminkt. Sie war die emotionalste der drei und trug einen grimmigen Geschichtsausdruck zur Schau, der duraus als feindlich interpretiert werden konnte.
Die zweite Frau war etwa 40 Jahre alt und die größte der Gruppe. Sie wirkte erhaben und trug eine elegante, wenig gschmückte Robe, die den erhabenen Eindruck noch verstärkte. Über ihre hohe stirn wallte langes rottes Haar. Sie hatte eine mütterliche Ausstahlung und war definitiv neugierig.
Der Mann war bereits 50 Jahre alt, Haare und Bart waren bereits ergraut. Er wirkte jedoch durchaaus nicht alt, sondern lediglich gesetzt. Er trug eine elegante Tunika ohne viel Schmuck. Auch er strahlte Neugierde aus.
Die Gefangenen wurden vor die drei Danurianer geführt. Die Klingonen hielten sich etwas seitwärts, waren aber jederzeit bereit einzugreifen, falls dies nötig werden sollte. Doch die Föderationsoffiziere hatten bereits entschieden, daß sie hier nur mit Friedfertigkeit Aussicht auf Erfolg haben konnten.
Die jüngere Frau fragte, bevor einer der beiden anderen reagieren konnte: »Wer sind Sie, und was wollen Sie hier?«
»Ich bin Captain Mark J. Tyron vom Föderationssternenschiff Republic. Das sind meine Offiziere: Dr. Greenlake, unser Chefarzt; Lieutenant Shugâl ist unser Steuermann und stammt vom Planeten Andor, Lieutenant Syrex, Sicherheitsoffizier von Vulkan mit drei seiner Untergebenen und Lieutenant T'Kel, unsere Chefingenieurin und ebenfalls von Vukan.
Wir wurden in dieses Sonnensystem geschickt, da sich die hiesige Station nicht mehr meldete. Wir mußten nun feststellen, daß die Station offenbar von Klingonen angegriffen worden war, die die gesamte Besatzung entführt hatten. Mit Hilfe unserer Sensoren konnten wir dem angreifenden Schiff bis zu diesem Planeten folgen und haben die entführte Besatzung auch gefunden. Sie können sich unser Erstaunen vorstellen, als wir feststellen mußten, daß dieser Planet von Menschen von der Erde bewohnt ist! Und dann kamen einige Ihrer Leute und diese Klingonen und nahmen uns gefangen.«
Diesmal kam die Rothaarige ihrer Kollegin zuvor.
»Herzlich Willkommen auf Danur. Ich bin Dian'Ara Askal, die Kommandantin der Danurianer. Dies ist Moriya Rhin, unsere Kriegsministrin. Bitte entschuldigen Sie ihre Unhöflichkeit, es gibt hier ein starkes Mißtrauen gegen Erdmenschen.«
Dabei blickte sie Rhin strafend an.
»Und dies ist Iraen Tors, mein Stellvertreter und verantwortlich für unsere Kultur. Nochmals herzlich willkommen!«
Damit streckten sie und Tors den Föderationsoffizieren ihre rechten Hände entgegen, die sofort angenommen wurden. Moriya Rhin zögerte zunächst, reichte ihre Hand dann aber ebenfalls widerwillig.
»Sie leiten diese Siedlung?« fragte der Captain.
»Ja, seit unserer Flucht«, antwortete Askal.
»Flucht wovor?«
»Wir flohen vor den eugenischen Kriegen. Das war 1996. Falls Sie diese Zeitrechnung noch verwenden...«
»Ja, zumindest unter Menschen. Andere Völker verwenden andere Zeitrechnungen, daher wurde zusätzlich die sogenannte Sternzeit eingeführt. Jetzt haben wir das irdische Jahr 2266.
Eine wichtige Frage habe ich noch: Liefern Ihnen die Klingonen Waffen?«
Die Kriegsministerin schmunzelte etwas.
Dian'Ara Askal anwortete: »Die Klingonen sind uns eine große Hilfe, auch was unsere Verteidigung gegen Eindringlinge angeht. Wir bevorzugen jedoch Kämpfe zu vermeiden.
Ich möchte nun jedoch meinerseits eine wichtige Frage stellen: Warum sind sie hier?«
»Wie ich Ihrer reizenden Kriegsministerin bereits sagte: Unsere Station in diesem Sonnensystem hat sich nicht mehr gemeldet, und deshalb wurden wir hierhergeschickt, um herauszufinden, was geschehen ist. Nun«, der Captain breitete die Arme aus, »unsere Nachforschungen haben uns hierher geführt.«
Die drei Danurianer erstarrten für wenige Sekunden. Dann verkündete Kommandantin Askal: »Sie sind bis auf weiteres unsere Gäste und können sich in der Höhle frei bewegen. Heute abend werden wir zu Ihren Ehren ein Festbankett geben. Noch etwas: Bitte verlassen Sie diese Höhle nicht und versuchen Sie auch nicht, mit Ihrem Schiff in Verbindung zu treten, wir müßten das als feindlichen Akt ansehen und dementsprechend handeln.«
»Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft, Frau Kommandantin!«
»Captain, bei Ihnen mag es üblich sein, sich mit Rängen anzureden, ich allerdings würde es bevorzugen, wenn Sie mich einfach Dian'Ara nennen würden wie alle anderen auch.«
»Sehr gerne, Dian'Ara! Mein Name ist Marc.«
»Jetzt möchte ich gerne meiner Neugier nachgeben: Erzählen Sie mir bitte über diese Föderation, die Sie geschickt hat!«
»Dazu verweise ich Sie an Lieutenant Shugâl. Ich habe nämlich das Glück, daß er in seiner ersten Karriere Botschafter der Föderation war.«
»In meiner zweiten Karriere«, warf der Genannte ein.
»Was war denn Ihre erste?«
»Ich bin Brigadegeneral der andorianischen Streitkräfte.«
»Oh. Jedenfalls ist Botschafter Shugâl besser qualifiziert, Sie über die Föderation zu informieren.«
»Nun, ich möchte damit beginnen, Ihnen einen Abriß über die weitere Entwicklung der Erde zu geben. Im Jahr Ihrer Flucht, 1996, endeten die eugenischen Kriege mit einer Niederlage der genetisch veränderten Menschen. Der Verbleib einiger der Schlüsselfiguren ist jedoch ungeklärt, viele Daten gingen damals verloren. Anfang des 21. Jahrhunderts verschärften sich auch in den Industrienationen die sozialen Gegensätze. Es gipfelte schließlich im dritten Weltkrieg, in dem biologische und atomare Waffen eingesetzt wurden. Danach bemühte man sich auf der Erde allerdings um ein friedliches Miteinander. Die Entdeckung des Warpeffekts durch Zefrem Cochrane hatte den Erstkontakt der Menschheit mit Außerirdischen zur Folge, es war ein vulkanisches Forschungsschiff. Weitere Erstkontakte, unter anderem mit meinem Volk, folgten. Dann stieß die Menschheit auf die Romulaner, und dieser Erstkontakt ging furchtbar schief: Es entspann sich ein zehnjähriger Krieg, den die Menschen schließlich für sich entscheiden konnten. Unter dem Eindruck dieses Krieges schlossen sich die Erde, Andor, Vulkan, Tellar und Alpha Centauri VII zur Vereinten Föderation der Planeten zusammen. Hauptziel der Föderation war und ist es, den Frieden nach innen und außen zu sichern. Die Mitgliedswelten bleiben dabei intern völlig autonom. Wichtigste Grundlage ist die Erste Direktive, die die Einmischung in die Entwicklung anderer Völker strikt untersagt. Dies bedeutet insbesondere, daß wir mit Völkern, die noch keinen Warpantrieb haben, keinen Kontakt aufnehmen dürfen. Alle Spezies haben ein Recht darauf, sich aus eigener Kraft zu entwickeln! Außerdem sorgt es dafür, daß jedes Volk Probleme aus einem unterschiedlichen Blickwinkel angeht, mit bisweilen höchst unterschiedlichen Ergebnissen. Die Vulkanier nennen dieses Phänomen sehr treffend 'Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination'. Die Föderation will diese Mannigfaltigkeit bewahren und wachsen lassen.«
Dian'Ara wirkte nachdenklich. Dann fragte sie: »Und was ist mit den Klingonen?«
»Der Erstkontakt der Föderation mit den Klingonen ging furchtbar schief. Wir wissen leider nicht, was genau passiert ist, nur daß die Klingonen uns plötzlich angegriffen haben. Die Föderation wird die Chance zu einem Frieden mit den Klingonen sofort ergreifen, wenn sie sich bieten sollte.«
Captain Tyron atmete scharf aus, sagte aber nichts.
»Auch wenn dies vielen Personen aufgrund der langen Feindseligkeiten schwerfallen wird.« Dabei warf Shugâl seinem Captain einen tadelnden Blick zu und fuhr fort: »Wie die kriegerische Geschichte meines eigenen Volkes zeigt, ist der Frieden einem Konflikt immer vorzuziehen, und diese Einstellung wird vom Föderationsrat geteilt. Die Föderation muß sich bei Bedarf verteidigen, aber ihr Ziel ist die Schaffung und Erhaltung von Frieden und Freiheit. Ich wünsche mir, daß die Klingonen eines Tages gleichberechtigte Mitglieder der Föderation sind.«
»Sie scheinen anderer Meinung zu sein als der Botschafter. Was ist Ihre Meinung?« fragte die Kommandantin den Captain.
»Nun ja«, Tyron fühlte sich sichtlich nicht wohl in seiner Haut, »mein Verhältnis zu den Klingonen könnte sicherlich besser sein. Ich habe durch diesen Krieg viele Kameraden und Freunde verloren! Aber wenn sich wirklich eine Möglichkeit zum Frieden bieten würde, würde ich sie natürlich beim Schopf ergreifen. Auch wenn ich der Sache ert einmal nicht so recht trauen werde.«
»Na, das hat ja nicht lange gedauert, bis die ersten dawaren!«
Für die Föderationsoffiziere unbemerkt hatte sich ein weiterer Klingone der Gruppe genähert. Im Gegensatz zu den Wachen wirkte dieser Klingone gesetzter und irgendwie zivilisierter.
Dian'Ara stellte den Neuankömmling vor: »Das ist der klingonische Abgesandte Vor'Kal.«
»Und mit wem habe ich die Ehre?« wandte sich Vor'Kal an den Captain.
»Ich bin Captain Marc J. Tyron von der U.S.S. Republic. Freut mich sehr, Sie kennenzulernen!«
Damit streckte er dem Klingonen die rechte Hand entgegen, die dieser sehr zögerlich annahm.
[15:44, ab hier ist Peggy dabei]
Dian'Ara ergriff erneut das Wort: »Wenn Sie uns nun entschuldigen würden, wir haben noch einiges zu tun. Schauen Sie sich ruhig bei uns um. Wir erwarten Sie dann heute abend zu einem Festbankett zu Ihren Ehren.«
Damit drehte sie sich um und ging in das Regierungsgebäude zurück. Auch die beiden anderen Regierungsmitglieder entfernten sich.
»Mr. Tors, wären sie so freundlich, mir einen Überblick über die Kultur Ihres Volkes zu geben?«
»Tut mir leid, Botschafter Shugâl, aber mir fehlt dazu die Zeit. Aber ich bin sicher, daß die Bewohner unserer Stadt Ihne Ihre Fragen gerne beantworten werden.«
Damit entfernte sich Iraen Tors endgültig.
»Mr. Vor'Kal, darf ich Sie etwas fragen?«
»Was möchten Sie wissen, Captain?«
»In der Föderation wissen wir so gut wie gar nichts über Ihre Kultur, Ihre Gesellschaftsform. Wie leben Sie, was ist Ihrem Volk wichtig?«
»Ehre. Ohne Ehre ist ein Klingone nichts.«
»Und was verstehen Sie unter Ehre? Wie erwirbt man sich welche, und was gilt als unehrenhaft?«
»Die einzigen wirklich ehrenhaften Klingonen sind Krieger. Nur ein Tod im Kampf ist ehrenhaft. Feigheit, Verrat und Heimtücke sind unehrenhaft. Jeder wahre Klingone lebt für den fairen Kampf.«
»Das erklärt natürlich einiges...«
»Abgesandter«, erklang die leise Stimme von Lieutenant Shgâl, »wir haben nie herausfinden können, was eigentlich beim Erstkontakt zwischen der Föderation und den Klingonen geschehen ist, was diesen langen Krieg ausgelöst hat. Wissen Sie etwas darüber?«
»Tut mir leid, Botschafter, aber ich bin Diplomat, kein Historiker. Ich weiß nur, daß wir Krieg mit der Föderation haben, der Grund ist mir ehrlich gesagt egal.«
»Das ist sehr bedauerlich«, beendete Shgâl das Thema und meinte damit die Gleichgültigkeit des Klingonen, hoffte aber, dieser würde seine Bemerkung auf die Unwissenheit beziehen. Eine der wichtigsten Lektionen der Diplomatie: Sprich so, daß dein Gegenüber das daraus versteht, was du ihn verstehen lassen willst. Wenn er merkt, was du tatsächlich meinst, kannst du immer noch dementieren.
Die Landegruppe verteilte sich über die Haupthöhle und hielt Augen, Ohren und Geist weit geöffnet. Die Danurianer verhielten sich reserviert, aber freundlich und hilfsbereit. Ihr Verhalten war derart von Stolz und Selbstsicherheit geprägt, daß sie arrogant wirkten. Auffällig war, daß alle Kinder, die zu sehen waren, mindestens 10 Jahre alt waren. Fragen dazu wurde ausgewichen, doch Dr. Greenlake konnte den ansässigen Arzt ausfindig machen und schaute in seine Wohnung.
»Hallo, ich bin Doktor Greenlake von der U.S.S. Republic. Mir wurde gesagt, daß Sie der hiesige Arzt sind. Können wir uns ein wenig von Arzt zu Arzt unterhalten?«
»Gerne, kommen Sie doch herein und setzen Sie sich!«
»Danke, gerne! Zunächst einmal eine grundlegende Frage: Wie ist eigentlich der allgemeine Gesundheitszustand der Danurianer?«
»Außerordentlich gut. Aufgrund der an uns vorgenommenen genetischen Veränderungen sind wir resistent gegen fast alle Krankheiten. Zusätzlich positiv wirkt sich die Umwelt dieses Planeten aus. Er besitzt einige erstaunliche Heilpflanzen! Mein Geschick als Arzt wird eigentlich nur gebraucht, wenn sich jemand verletzt hat.«
»Was mir aufgefallen ist: Die jüngsten Kinder scheinen alle mindestens 10 Jahre alt zu sein. Haben Sie Probleme bei der Fortpflanzung?«
Grober Plot des restlichen Abenteuers:
Beim Bankett zu unseren Ehren wird die Führerin ermordet, uns wird die Schuld in die Schuhe geschoben. Der klingonische Abgesandte wird unser Pflichtverteidiger. Das Gericht unterwirft uns einem Gottesurteil, das wir überleben. Die Führerin lebt, Mörder war die Kriegsministerin. Es wird ein vorläufiges Abkommen geschlossen, das den Klingonen ihre Anwesenheit auf dem Planeten erlaubt, und unsere Station wird wieder aufgebaut.